Tarifrunde Tarifgruppe Energie

3,7 Prozent mehr Entgelt

Der Fischmarkt war ein rotes Fahnenmeer, Rasseln und Trillerpfeifen waren weit über die Elbe zu hören. Über 1400 Kolleg*innen aus den Hamburger Energiebetrieben Stromnetz, Vattenfall, Hamburger Energiewerke und Hamburg Verkehrsanlagen machten lautstark Druck, um die Arbeitgeber zu einem Erbegnis zu bringen.

»Die Beteligung am Warnstreik war viel höher, als wir erwartet hatten. Aber die Wut der Kolleg*innen über die müden Angebote der Arbeitgeber in den ersten Verhandlungen mobilisierte noch mal zusätzlich.« Rainer Kruppa, Konzernbetriebsratsvorsitzender von Vattenfall, war beeindruckt. »Und dann haben wir noch über die Videowall Warnstreikende aus Berlin und Thüringen dazugeschaltet und unsere Kundgebung mit beiden Orten syncronisiert – so geht Protest!«.

Das ist auch in den Konzernetagen angekommen. Waren die vorhergegangen Verhandlungen geprägt von Ignoranz und unannehmbaren Angeboten, brachte die dritte Verhandlung dann endlich ein Ergebnis. »Mit den 3,7 Prozent mehr Geld ab Mai können wir jetzt gut leben. Die Azubis werden die 65 Euro mehr im Monat merken. Aber wichtig war auch zu zeigen, dass wir gemeinsam unseren neun Betrieben ein Ergebnis durchsetzen können.«

Die Energiewende braucht starke Belegschaften und gute Tarife!

»Energie ist der Schlüssel der Zukunft. Das zeigt gerade der Krieg in der Ukraine in aller bitterer Deutlichkeit«, nimmt Ina Morgenroth, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Region Hamburg, den Faden auf: »Wir müssen dringend unsere Abhängigkeit durch Energieimporte senken. Und wenn wir es ernst meinen mit dem beschleunigten Wandel hin zu regenerativen Energien, brauchen wir einen breiten Schulterschluss: gewerkschaftlich gut organisierte und tariflich abgesicherte Belegschaften, innovative Betriebe und den politischen Willen zur Energiewende. Die Kolleg*innen auf dem Fischmarkt haben gezeigt, dass sie unser Motto »Wir fairwandeln die Region« ernst meinen: sozial, ökologisch, nachhaltig.«

Das Ergebnis im Detail

• Laufzeit: 16 Monate – 1. Februar 2022 bis 31. Mai 2023
• 3 Leermonate zu Beginn
• Erhöhung zum 1. Mai 2022 um 3,7 Prozent
• Für die erfolgsabhängige Vergütung im April 2022 wird die Berechnung bereits um 3,7 Prozent fiktiv erhöht.
• Die Ausbildungsvergütungen werden zum 1. Mai 2022 um 65€ angehoben.