Pressemitteilung 04/2023
Tarifkonflikt bei Röntgenspezialist spitzt sich zu

IG Metall ruft erstmalig am ehemaligen SEIFERT-Standort zum Warnstreik auf

30. Mai 202330. 5. 2023


  • IG Metall fordert für die Beschäftigten der Baker Hughes Digital Solutions GmbH am ehemaligen SEIFERT-Hauptsitz einen Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro. Damit soll die Entgeltentwicklung in der Metall- und Elektroindustrie nachvollzogen werden.
  • Die Arbeitgeber haben in den bisherigen Verhandlungen nur 500 Euro Inflationsausgleichsprämie für die Jahre 2023 und 2024 angeboten sowie höhere Zahlungen von der Erreichung wirtschaftlicher Kennzahlen abhängig gemacht, deren Erreichung die Belegschaft und IG Metall für unwahrscheinlich halten.
  • Die Belegschaft und die IG Metall lehnen das Angebot als völlig unzureichend ab. Die Beschäftigten setzen nun mit einem Warnstreik ein deutliches Zeichen!

Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des ehemaligen SEIFERT-Standortes werden die Beschäftigten der Baker Hughes Digital Solutions GmbH in Ahrensburg, deren Standortleiter Edzard Leffers auf der Arbeitgeberseite am Verhandlungstisch sitzt, am Mittwoch, 31. Mai 2023, ab 13 Uhr streiken. Sie fordern eine Inflationsausgleichprämie in Höhe von 3000 Euro für die Jahre 2023 und 2024, denn auch sie leiden unter dem inflationsbedingten Preisanstieg.

Zwar werden die Beschäftigten ab Juni 2023 haustarifbedingt die gleiche Tariferhöhung wie in der Metall- und Elektroindustrie bekommen, aber einen wesentlichen Bestandteil des Tarifabschlusses in der Fläche wollen die Arbeitgeber ihrer Belegschaft nur sehr eingeschränkt zugstehen: Die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von zweimal 1500 Euro. Die Arbeitgeberseite verweigert sich mit dem Hinweis darauf, dass eine höhere Einmalzahlung aufgrund der wirtschaftlichen Situation nicht möglich sei und bot in den bisherigen Verhandlungen lediglich eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro und die Aussicht auf weitere Zahlungen bei der Erreichung entsprechender Kennzahlen in den nächsten Quartalen an. Die Erreichung der vorgeschlagenen Kennzahlen wird jedoch von den Beschäftigten und der IG Metall als nicht realistisch eingeschätzt.

„Die Beschäftigten haben kein Verständnis dafür, dass die Arbeitgeber nicht bereit sind, die 3000 Euro als Einmalzahlung aufzuwenden, die in anderen Betrieben, in einer vergleichbaren wirtschaftlichen Situation, überhaupt nicht zur Debatte steht. Viele haben den Eindruck, dass an anderen Stellen im Betrieb das Geld da ist, aber nicht hierfür.“, so Ole Drewes, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Region Hamburg, über die Stimmung in der Belegschaft.