Beschäftigte der Jungheinrich AG werden sich am Donnerstag ab 10:30 Uhr zu einer Protestaktion der IG Metall vor der Zentrale des Unternehmens am Friedrich-Ebert-Damm 129 in Hamburg versammeln, um lautstark für die Zukunft der Jungheinrich-Standorte in Deutschland zu demonstrieren. An diesem Tag tagt der Aufsichtsrat der Jungheinrich AG, zu dessen Mitgliedern auf der Arbeitgeberseite auch Angehörige der Eigentümerfamilie des in Hamburg gegründeten Unternehmens gehören.
Im Juli sorgte die Ankündigung der Jungheinrich AG, 1.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, für Entsetzen bei den Kolleginnen und Kollegen. Von diesem Stellenabbau sollen auch deutsche Standorte maßgeblich betroffen sein. Das Werk in Lüneburg soll bis 2027 gänzlich geschlossen werden. Die IG Metall zeigt weiterhin kein Verständnis für das Vorhaben des hochprofitablen Unternehmens, welches im vergangenen Jahr 289 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftete. Bisher war Jungheinrich als Familienunternehmen und sozialer Arbeitgeber bekannt, was maßgeblich für seinen anhaltenden Erfolg und eine starke Verbundenheit der Beschäftigten zum Unternehmen und zum Produkt gesorgt hat. Diese Fassade scheint nun zu bröckeln und das Unternehmen versucht, sein ehrgeiziges Ziel, den Umsatz bis 2030 nahezu zu verdoppeln, mit schrumpfender Belegschaft an deutschen Standorten erreichen zu wollen.
Die Arbeitgeberseite hat es mit ihrer Stellungnahme vom 19. September abgelehnt, in einem Dialog zur möglichen Zukunft des von der Schließung bedrohten Werks am Standort Lüneburg zusammen zu kommen. Am 24. September werden daher die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag in Lüneburg fortgeführt.
Um ihrem Unmut, über die vom Arbeitgeber getroffenen Entscheidungen, Luft zu machen, werden sich auch die Kolleginnen und Kollegen aus Lüneburg am Aktionstag vor der Hamburger Zentrale versammeln, um die Arbeitgeberseite und ganz besonders die Eigentümerfamilie an ihre Verantwortung zu erinnern, denn Eigentum verpflichtet.